Sonnenbrand behandeln

Sonnenbrand.
Hautschäden durch UV-Strahlung.

So förderlich das Sonnenlicht unserer Gesundheit und dem allgemeinen Wohlbefinden ist – ein Zuviel an UV-Strahlung kann die Haut belasten und schmerzhafte Schäden verursachen. Gefährdet sind für Sonnenbrand vor allem Kinder und hellhäutige Menschen, die sich ohne ausreichenden UV-Schutz in der Sonne aufhalten.

Symptome.
Drei Schweregrade.

Bei Sonnenbrand, von Medizinern auch als Dermatitis solaris bezeichnet, handelt es sich um eine akute Entzündung der Epidermis, die mit sichtbaren Rötungen, Jucken und Brennen einhergeht. Die Schwere der Hautschäden hängt von der Dauer und Intensität der Sonneneinstrahlung ab sowie vom jeweiligen Hauttyp. Man unterscheidet drei Schweregrade:

Grad 1

Bei einem leichten Sonnenbrand sind die betroffenen Hautstellen gerötet und fühlen sich warm an. Meist brennt die Haut, juckt und spannt.

Grad 2

Zusätzlich zu Rötungen, Jucken und Brennen kommt es zu einer Bläschenbildung.

Grad 3

Die oberste Hautschicht löst sich an den betroffenen Stellen ab.

Bei einem großflächigen Sonnenbrand zweiten oder dritten Grades leiden Betroffene oft auch unter Kopfschmerzen, Übelkeit und Fieber. Damit zu den Beschwerden nicht noch eine bakterielle Infektion hinzukommt, dürfen die Brandblasen nicht geöffnet werden.

Besonders tückisch ist Sonnenbrand nicht zuletzt deshalb, weil sich die Symptome erst sechs bis acht Stunden nach der Sonneneinstrahlung zeigen. Ihren Höhepunkt erreichen die Beschwerden meist nach 24 bis 36 Stunden, bis zum vollständigen Abklingen der Hautschäden können ein bis zwei Wochen vergehen.

Gefährdete Personengruppen.
Betroffene Körperstellen.

Anfällig für Sonnenbrand sind vor allem Kinder, da ihre Haut deutlich empfindlicher ist als die von Erwachsenen. Betroffen sind von den brennenden und juckenden Rötungen meistens Gesicht, Arme und Beine.

Besonders gefährdet sind zudem Menschen mit sehr heller Haut und rötlich-blonden Haaren, die man als Hauttyp I einordnet. Die Eigenschutzzeit – also die Zeitspanne, in der man sich ungeschützt in der Sonne aufhalten kann – beträgt bei diesem Hauttypus lediglich fünf bis zehn Minuten.

Bestimmte Körperstellen reagieren auf zuviel Sonne empfindlicher als andere: An Oberschenkel, Bauch, Rücken und Po, die der UV-Strahlung seltener ausgesetzt sind, tritt Sonnenbrand häufiger und stärker auf als an den sonnengewöhnten Händen und Armen. Besonders sensibel ist zudem die Lippenpartie.

Sonnenbrand vorbeugen.

Häufiger Sonnenbrand trägt wesentlich zu einer schnelleren Hautalterung bei und erhöht das Risiko einer Hautkrebserkrankung. Vorbeugenden Maßnahmen kommt deshalb ein hoher Stellenwert zu:

  • Halten Sie sich möglichst gar nicht oder allenfalls kurz ohne Sonnenschutz mit hohem Lichtschutzfaktor in der prallen Sonne auf.
  • Vor allem in der Mittagszeit, in der die UV-Strahlung am stärksten ist, empfiehlt es sich durchgehend im Schatten zu bleiben.
  • Nach jedem Aufenthalt im Wasser oder bei starkem Schwitzen, z.B. durch sportliche Betätigung, muss der Sonnenschutz aufgefrischt werden. Dabei alle Körperregionen mit einer ausreichenden Menge an Sonnenschutzmittel eincremen und erst nach frühestens 30 Minuten erneut in die Sonne gehen.
  • Besondere Vorsicht ist bei einem Aufenthalt im oder am Wasser, im Sand oder Schnee geboten: Die Oberflächen reflektieren das Licht und verstärken damit die gefährliche UV-Strahlung. Hier ist ein besonders hoher Lichtschutzfaktor angeraten.
  • Ein Sonnenhut bietet zusätzlichen Schutz für Kopfhaut, Gesicht und Ohren und mindert gleichzeitig das Risiko einen Sonnenstich zu erleiden.

Sonnenbrand behandeln.

Hat man sich aller Vorsichtsmaßnahmen zum Trotz dennoch einen Sonnenbrand zugezogen, lassen sich leichtere Fälle gut selbst behandeln. Zur Linderung von Rötungen, Brennen und Juckreiz hilft es, die betroffenen Hautstellen mit feucht-kalten Umschlägen zu kühlen.

Zusätzlich eignet sich die Anwendung einer hautberuhigenden Salbe. Mit hochwertigen natürlichen Inhaltsstoffen kann die ilon Wundpflege-Salbe die Ausweitung der entzündlichen Reaktion begrenzen und gleichzeitig die Selbstheilungskräfte der Haut aktivieren. Tragen Sie die Salbe mehrmals täglich dünn auf die betroffenen Hautpartien auf und massieren Sie sie sanft ein. Das medizinische Hautpflege-Präparat ist gut verträglich und deshalb auch zur Anwendung bei Kindern geeignet.

Wann zum Arzt?

Bei einem großflächigen Sonnenbrand oder schweren Symptomen mit Blasenbildung und starken Schmerzen sollte umgehend ein Arzt aufgesucht werden. Je nach Intensität der Verbrennung werden zusätzlich zu äußerlichen Anwendungen auch Mittel zum Einnehmen verordnet. Ein Sonnenbrand vom Schweregrad 3 wird im Allgemeinen stationär behandelt.

Ein Arzt sollte auch kontaktiert werden, wenn zusätzlich zu den Hautschäden noch starke Kopfschmerzen, Übelkeit und Fieber auftreten. Den Beschwerden kann ein Sonnenstich oder Hitzschlag zugrunde liegen.

Sonnenallergie.
Häufige Hautreaktion in Frühling und Urlaub.

Die Freude auf das erste Sonnenbad nach den lichtarmen Wintermonaten ist für viele Menschen schnell vorbei. Rund 20 Prozent der Bevölkerung leidet vor allem in den Monaten März bis Juni an einer Sonnenallergie. Dahinter steckt in den meisten Fällen keine Allergie im eigentlichen Sinne, sondern die sogenannte Polymorphe Lichtdermatose. Dabei reagiert die sonnenentwöhnte Haut mit Entzündungssymptomen wie Rötungen, Pusteln oder Bläschen und starkem Juckreiz empfindlich auf UV-A-Strahlung. Im Laufe des Sommers setzt im Allgemeinen ein Gewöhnungseffekt ein – die unangenehmen Hautreaktionen lassen nach oder bleiben komplett aus.

Bei ersten Anzeichen einer Sonnenallergie sollte man sofort den Schatten aufsuchen und auch in den Folgetagen Aufenthalte in der Sonne meiden. Die Beschwerden lassen sich mit kühlenden Umschlägen lindern, zusätzlich können entzündungshemmende Salben aus der Apotheke helfen.

Sie fragen.
Experten antworten.

Wie berechnet sich die Eigenschutzzeit der Haut bei Sonneneinstrahlung?

Die Eigenschutzzeit der Haut ist abhängig nach Hauttyp. Nach der Kategorisierung des US-amerikanischen Hautarztes Thomas Fitzpatrick aus dem Jahre 1975 gibt es sechs verschiedene Hauttypen, von denen in Europa vornehmlich folgende vier Hauttypen anzutreffen sind:

  • Der keltische Typ (Hauttyp I) ist besonders empfindlich. Er hat sehr helle, extrem sensible Haut, helle Augen, rotblondes bis rötliches Haar und häufig Sommersprossen. Die Eigenschutzzeit der Haut ohne Sonnenschutz beträgt maximal 10 Minuten.
  • Hauttyp II, der nordische Typ, zeichnet sich durch helle, empfindliche Haut aus. Er hat blaue, graue, grüne oder braune Augen, blonde bis braune Haare und häufig Sommersprossen. Die Eigenschutzzeit der Haut liegt zwischen zehn und 20 Minuten.
  • Hauttyp III, auch Mischtyp genannt, hat helle bis hellbraune Haut, graue oder braune Augen und dunkelblonde bis braune Haare. Sommersprossen sind selten. Eigenschutzzeit: 20 bis 30 Minuten.
  • Der mediterrane Typ (Hauttyp IV) hat hellbraune bis olivfarbene Haut. Die Augen sind braun, das Haar dunkelbraun. Die Eigenschutzzeit bei Hauttyp IV beträgt mehr als 30 Minuten.

Bei der genannten Eigenschutzdauer handelt es sich jeweils um ungefähre Richtwerte. Bei einem Aufenthalt im und am Wasser kann sich die Eigenschutzzeit verringern.

Kann man eine Sonnenallergie beim Autofahren bekommen?

Ja, das kann in der Tat möglich sein. Eine Sonnenallergie bzw. eine Polymorphe Lichtdermatose wird durch UV-A-Strahlung ausgelöst, die auch durch herkömmliches Fensterglas gelangt. Die Haut kann deshalb auch im Auto oder in verglasten Räumlichkeiten wie z.B. einem Wintergarten UV-A-Licht ausgesetzt sein.

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Artikel entstand in Zusammenarbeit mit unserem Experten:

Wolfram Kurschat
Radprofi und Apotheker | Website | Weitere Beiträge

Wolfram Kurschat, geboren 1975, ist professioneller Radsportler, Olympiateilnehmer und approbierter Apotheker.

Im Zuge seiner Karriere als Mountainbikeprofi nahm er 2008 an den olympischen Spielen in Peking teil und erreichte einen 33. Platz. Im Mountainbikeweltcup schaffte er es mehrfach aufs Podest. Bei deutschen Meisterschaften errang er mehrere Meistertitel im Mountainbike. Gleiches gelang ihm im Jahr 2013 auch im Bergzeitfahren auf der Straße.

Parallel zu seiner Sportkarriere absolvierter er ein Pharmazie-Studium in Heidelberg. Nach der Approbation arbeitet er seit vielen Jahren bei einer familiengeführten Apothekenkooperation mit 8 Standorten und 130 Mitarbeitern im Raum Mannheim/Mainz/Wiesbaden.