Wenn das Piercing eitert, was tun!

Gerade bei Piercings an außergewöhnlichen Körperstellen verläuft die Heilung nicht immer reibungslos. Doch generell gilt, dringen Bakterien oder andere Mikroorganismen in die frische Wunde des gestochenen Piercings, kann es zu einer Infektion kommen.

Unsaubere Bedingungen im Piercing-Studio oder das Berühren mit schmutzigen Händen durch den Piercer oder die gepiercte Person begünstigen entzündete Piercings.

Piercing eitert: Anzeichen einer Entzündung erkennen

Die Symptome von einem entzündeten Piercing können vielfältig sein und sollten aufmerksam beobachtet werden.

Mögliche Anzeichen bzw. Symptome für eine Infektion sind:

1. Rötung

Eine deutliche Rötung am Piercing ist in den ersten Tagen nach dem Stechen normal. Sie kann jedoch auch eine Hautentzündung anzeigen. Die verstärkte Durchblutung aktiviert die Abwehrkräfte in der Haut.

2. Schwellungen

Eine Schwellung ist ein weiteres deutliches Signal für eine Hautentzündung. Sie entsteht durch die vermehrte Ansammlung von Flüssigkeit im Gewebe und macht die Hautstelle berührungsempfindlich.

3. Schmerzen bei Berührung

Der durch eine Infektion hervorgerufene Schmerz kann von einem dumpfen Druck bis zu einem stechenden Gefühl variieren.

4. Ausfluss

Ein Ausfluss um das Piercing herum ist ein starkes Indiz für eine Infektion. Dieser Ausfluss kann verschiedene Farben und Konsistenzen haben, abhängig von der Schwere der bakteriellen Infektion.

5. Bildung einer Eiterbeule

Sollte es zur Eiterbildung rund um das Piercing kommen, empfiehlt es sich, unverzüglich professionellen Rat einzuholen. In solchen Fällen ist eine zügige Kontaktaufnahme mit dem verantwortlichen Piercer oder einem Arzt von großer Bedeutung. Die mit Eiter gefüllten Blasen könnten sich zudem im weiteren Verlauf zu einem ungewünschten Wildfleischwuchs entwickeln.

6. Temperaturerhöhung und Fieber

Eine erhöhte Körpertemperatur kann ein Anzeichen für eine fortgeschrittene Entzündung sein und erfordert ebenfalls eine professionelle, ärztliche Behandlung.

7. Müdigkeit und Abgeschlagenheit

Kämpft der Körper bereits gegen eine Piercing – Infektion, fühlen sich viele Personen erschöpft und krank.

Eitrige Piercings natürlich behandeln

Ob Bauchnabelpiercing oder Helix am Ohr, bildet sich Eiter an einem Piercing, sollte dies ernst genommen werden.

Bleibt eine Infektion unbehandelt, kann es zu weiteren Komplikationen und zu unerwünschten Wildfleisch am Piercing kommen.

Was dann als erste Hilfe-Maßnahme und Hausmittel angewendet werden kann:

Kompressen mit Kamillentee

Kamille ist bekannt für ihre entzündungshemmenden und beruhigenden Eigenschaften. Kompressen-Aufgüsse mit Kamillentee oder -extrakt helfen, eine eitrige Entzündung bzw. begleitende Symptome zu lindern. Dazu einen Kamillentee aufbrühen, abkühlen lassen und anschließend mit einem Tuch auf die betroffene Stelle auflegen.

Spülung mit Salzlösung

Eine Kochsalzlösung ist eine schonende Möglichkeit, die eitrige Wunde zu reinigen und Keime zu bekämpfen. Sie lässt sich leicht aus einem Teelöffel Salz und einer Tasse warmen Wasser selbst herstellen. Anschließend die Salzlösung mit einem sauberen Tuch oder Wattestäbchen auf das eitrige Piercing auftragen.

Aloe Vera Gel

Aloe Vera ist bekannt für hautberuhigende Eigenschaften. Ein reines, naturbelassenes Aloe Vera Gel kann dabei helfen, die Haut zu beruhigen und das Abheilen zu unterstützen.

ilon Salbe classic

Die ilon Salbe classic ist ein pflanzliches Arzneimittel, dieses vereint desinfizierende, antibakterielle und entzündungshemmende Eigenschaften. Zugleich fördert sie die Durchblutung und trägt zur Regeneration der Haut bei. Die natürlichen Inhaltsstoffe machen die ilon Salbe classic zu einer guten Alternative zu bekannten Hausmitteln bei der Behandlung von Entzündungen mit Eiter.

In schweren Fällen sollte ein Arzt einen Behandlungsweg empfehlen, um die Entzündung wirksam und schnell zu bekämpfen.

Tipps zur Prävention von entzündeten Piercings

Eine gewissenhafte Pflege nach dem Stechen ist das A und O, um Komplikationen zu vermeiden. Auch spielt die Auswahl eines sorgfältigen und erfahrenen Piercers eine entscheidende Rolle. Gute Piercing-Studios verwenden sterile Werkzeuge und bieten eine umfassende Aufklärung zur Wundversorgung.

Was jeder zusätzlich selbst beachten kann:

  • Ein frisch gestochenes Piercing sollte mehrmals täglich mit einem Antiseptikum oder einer Kochsalzlösung gereinigt werden.
  • Frauen sollten, gemäß Empfehlung von Dermatologen, auf Make-Up im Bereich des Piercings verzichten, so wird das Risiko gemindert, dass Bakterien in die betroffenen Hautbereiche gelangen.
  • Ebenso wichtig ist es zu beachten, dass keine reizenden Shampoos, Duschgels oder Körperlotionen an das Piercing gelangen. Hautfreundliche und sanfte Produkte zur Pflege unterstützen hingegen die Abheilung und Regeneration der betroffenen Stelle, und reizen nicht zusätzlich.

Piercings und Tattoos im Hautjournal:

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Artikel entstand in Zusammenarbeit mit unserem Experten:

Patrick Günther
Unternehmer und Apotheker | Website | Weitere Beiträge

Patrick Günther, geboren 1971, ist approbierter Apotheker und langjähriger Unternehmer.

Er absolvierte sein Pharmazie-Studium in Hamburg und arbeitete nach der Approbation einige Jahre im Marketing und Vertrieb in der Pharmaindustrie. Im Jahr 2003 übernahm er – Ocean Pharma - das 1978 in Reinbek bei Hamburg von seinem Vater gegründete Unternehmen.

In den letzten 20 Jahren war er der Vater der Entwicklung des Mikro-Algenaktivstoffs Spiralin® und einer Vielzahl von medizinischen Kosmetika und Fußpflege-Produkte auf Basis von Spiralin®.