Wie eine Haarbalgentzündung entsteht? Wo sie auftritt?
Schon einmal von einer Haarbalgentzündung gehört? Nein! Doch ist es sogar sehr wahrscheinlich, dass fast jeder schon einmal betroffen war. Was genau hinter einer Entzündung des Haarbalgs steckt und wo diese auftreten kann, klären wir im folgenden Artikel: Wie eine Haarbalgentzündung entsteht? Wo sie auftritt, auf.
Wie eine Haarbalgentzündung entsteht?
Eine Entzündung ist generell betrachtet immer eine Reaktion des Körpers auf Erreger, die Reaktion darauf kann verschieden ausgeprägt sein. Im Falle einer Haarbalgentzündung, ist eine Bakterienart verantwortlich, die sogenannten Staphylokokken (Staphylococcus aureus). Diese Bakterien kommen natürlich in Nahrungsmitteln, in Gewässern, fast überall in der Natur vor. Viele (ca. 25% der Menschen) haben dieses Bakterium auch ganz natürlich auf der Haut oder in den oberen Atemwegen.
Die Entzündung entsteht meist durch kleine Verletzungen der Hautoberfläche, wie sie beim Rasieren, beim Kratzen aber auch beim Kämmen der Haare entstehen kann. Bakterien dringen dann über kleinste Wunden ein und haben eine bakteriell bedingte Entzündung der Haarfollikel zur Folge. Gerade eine trockene oder gereizte Haut verfügt über eine geringere Abwehr, demzufolge können sich dort die Bakterien ausbreiten. Aber auch eine Verstopfung des Haarbalgs durch eine Talgüberproduktion durch zu starkes Schwitzen oder falsche Pflegeprodukte kann eine Entzündung begünstigen.
Wo sie auftritt?
Eine Haarbalgentzündung kann überall dort am Körper auftreten, wo sich Haare befinden. Warum dies so ist, ist einfach erklärt: Die Haarwurzel befindet sich unterhalb der Hautoberfläche, sie ist von Haut und Gewebe sozusagen umhüllt. In dieses sogenannte Haarfollikel, oder auch Haarbalg genannt, mündet u.a. eine Talgdrüse. Bei einer Haarbalgentzündung handelt es sich um eine Infektion dieses Haarfollikels, weshalb man in der medizinischen Fachsprache auch von Follikulitis spricht.
Diese Haarbalgentzündung zeigt sich immer direkt am Austrittspunkt eines Haares, dabei bildet sich um das Haar herum bzw. auf umliegendem Gewebe eine kleine rötliche Verdickung. Oftmals wird der betroffene Bereich von einer mit Eiter gefüllten, weißen oder gelbgrünen Pustel umringt. Vorwiegend sind der Brust- und Rumpfbereich sowie die Kopfhaut betroffen.
Der richtige Umgang mit einer Haarbalgentzündung
Die zumeist schmerzhaften und juckenden Pusteln heilen bei frühzeitiger Behandlung und der richtigen Hygiene sehr gut ab. Die Behandlung einer Haarbalgentzündung sieht zunächst ein Beobachten und das Auftragen einer antibakteriellen und entzündungshemmenden Creme vor. Bei einer akuten Infektion, aber auch schon bei den ersten Anzeichen kann beispielsweise die grüne Zugsalbe aufgetragen werden. Sie hilft mit ihrer 5-fach Komplettwirkung wirksam bei allen Symptomen einer Hautentzündung – Rötung, Spannungsgefühl, Schwellung, Schmerz und Eiter.
Klingt die Entzündung unter deren Anwendung leicht wieder ab, sind keine weiteren Maßnahmen notwendig. Im Falle einer Ausbreitung der Entzündung auf die umliegende Haut oder einer wiederholenden Haarbalgentzündung sollte ein Facharzt hinzugezogen werden. Dies gilt insbesondere bei einer Erkrankung mit Diabetes mellitus, da hierbei in den meisten Fällen eine spezielle medizinische Behandlung der betroffenen Stelle bzw. eitrigen Entzündung nötig sein kann.
Auch wenn wir hier keine Angst schüren möchten, sollte generell eine Entzündung, insbesondere eine länger anhaltende oder schwere Haarbalgentzündung, ernst genommen werden. Denn im schlimmsten Fall besteht die Gefahr einer Blutvergiftung (Sepsis), auch können Haarwurzeln dauerhaft geschädigt werden oder es kommt zu Haarausfall.
Hat der Artikel: Wie eine Haarbalgentzündung entsteht? Wo sie auftritt, gefallen? Mehr zum Thema Entzündungen gibt es in unserem Hautjournal und auf ilon.de
Artikel entstand in Zusammenarbeit mit unserem Experten:
Wolfram Kurschat
Wolfram Kurschat, geboren 1975, ist professioneller Radsportler, Olympiateilnehmer und approbierter Apotheker.
Im Zuge seiner Karriere als Mountainbikeprofi nahm er 2008 an den olympischen Spielen in Peking teil und erreichte einen 33. Platz. Im Mountainbikeweltcup schaffte er es mehrfach aufs Podest. Bei deutschen Meisterschaften errang er mehrere Meistertitel im Mountainbike. Gleiches gelang ihm im Jahr 2013 auch im Bergzeitfahren auf der Straße.
Parallel zu seiner Sportkarriere absolvierter er ein Pharmazie-Studium in Heidelberg. Nach der Approbation arbeitet er seit vielen Jahren bei einer familiengeführten Apothekenkooperation mit 8 Standorten und 130 Mitarbeitern im Raum Mannheim/Mainz/Wiesbaden.