Was ist eine Schweißflechte? Symptome und Behandlungsmöglichkeiten
Schon einmal von einer Schweißflechte gehört? Nein, dann traten bisher wohl keine Symptome, die mit einer Schweißflechte in Verbindung stehen, auf. Doch trotzdem ist es nie verkehrt, zu wissen und zu verstehen, was sich dahinter verbergen kann. Denn für Betroffene ist es ziemlich belastend.
Wie die Bezeichnung deutlich macht, steht eine Schweißflechte im Zusammenhang mit Schwitzen. Doch worum es sich genau handelt, was die Symptome und Behandlungsmöglichkeiten sind, darüber klären wir hier einmal auf.
Was ist eine Schweißflechte? Die Symptome und Ursachen
Bald wird es wieder Sommer und damit auch wieder wärmer, aber auch bei sportlichen Aktivitäten kommt es sehr oft zu Hitzeentwicklung und damit zum Schwitzen. Und dies ist unter normalen Zuständen auch gut so. Denn Schwitzen reguliert die Körpertemperatur und gleicht ein Überhitzen aus. Doch leider hinterlässt Schweiß auch Spuren. So entstehen insbesondere auf weißer Kleidung gelbe Flecken, die oft sehr hartnäckig sind.
Schweiß sorgt zudem für unangehmen Körpergeruch. Die Ursache liegt in beteiligten Bakterien, welche den Schweiß zersetzen. Gerade wenn die Feuchtigkeit nicht abfließen kann, bilden sich optimale Nährböden für Pilze und Bakterien. Diese vermehren sich und dringen dann in kleinste Verletzungen ein. Die Folge sind entzündliche Reaktionen bis hin zu einem juckenden Schweiß – Ausschlag bzw. juckende Flecken.
Dieser typische Hautausschlag kann von Rötungen, Juckreiz, Bläschen, Knoten oder Hitzepickeln begleitet werden. Auch Schmerz mit Eiter kann sich hierbei entwickeln. Menschen mit einer übermäßigen Schweißproduktion, einer sogenannten Hyperhidrose, sind zumeist öfter von einer Schweißflechte betroffen.
Dieser Ausschlag tritt oftmals auf der Haut unter den Achseln, aber auch an Füßen oder Händen auf. Denn diese Körperbereiche sind von einer Vielzahl von Drüsen besiedelt und produzieren entsprechend mehr Feuchtigkeit. Unsere Füße beispielsweise stecken zudem oftmals den ganzen Tag in Socken und Schuhen, wenn diese nicht aus atmungsaktivem Material sind, kommt es sehr häufig zu einer Entwicklung von Hitze und Schweiß. Dies gilt übrigens auch für nicht – atmungsaktive Kleidung. Insbesondere bei Hautbereichen, wo Haut auf Haut liegt, beispielsweise an Bereichen unterhalb der Brust oder in einer Bauchfalte.
Was genau sind Hitzepickel (Miliaria)?
Hitzepickel, sogenannte Miliaria, stehen in direktem Zusammenhang mit den Schweißdrüsen. Aus diesem Grund ist es so wichtig einen Hitzestau zu vermeiden. Betroffen sein kann jeder. Aber es sind vor allem Säuglinge und auch Kinder, die oftmals mit Hitzepickeln zu kämpfen haben. Da die Schweißgänge noch nicht vollständig entwickelt sind.
Sind die Schweißdrüsen verstopft, kann der Schweiß nicht mehr ungehindert abfließen und entsprechende Entzündungen, wie beispielsweise juckende Pusteln, sind mögliche Folgen. Nicht zu verwechseln mit einer Sonnenallergie. Hierbei treten gerade im Sommer vermehrt rote Knötchen, Bläschen oder großflächige Quaddeln auf der Haut auf. Ein entscheidender Unterschied zu Hitzepickeln.
Um eine Verwechslung zu vermeiden, ist immer ein Arztbesuch zu empfehlen. Mit der entsprechenden Diagnose kann so auch die richtige Behandlung entwickelt werden.
Was tun bei Schweißflechte (Hyperhidrose) und Hitzepickel (Miliaria)?
Ob punktuell als Hitzepickel oder flächig in Form einer Schweißflechte, die Symptome können kurzfristig durch einfache Maßnahmen und Hausmittel gelindert werden, beispielsweise durch:
- Hitze vermeiden, sofern möglich. Dies bedeutet die starke Mittagssonne meiden, atmungsaktive und lockere Kleidung tragen, ggfs. klimatisierte Räume aufsuchen.
- Kratzen unterlassen, denn dies ist noch nie eine gute Idee gewesen, ob bei Pusteln, Sonnenallergie, Pickeln oder Schweißflechte. Durch Kratzen gelangen weitere Erreger in den Bereich und verstärken den Juckreiz bzw. die Symptome.
- Kühlen, um den Juckreiz zu lindern. Beim Auftragen von Kühlpacks oder Kompressen nur darauf achten, dass die Kälte nicht direkt auf die Haut gelegt wird, eher ein Tuch zum Schutz dazwischen legen.
- Apfelessig, welches als antibakteriell wirkendes und Wundheilung förderndes Hausmittel gilt. Mit einem Wattepad kann dies auf die betroffenen Stellen aufgetragen werden. Wer den Geruch nicht mag, kann alternativ auch Salbeitee oder Aloe Vera auftragen.
- Babypuder oder Aluminiumsalze helfen hingegen sehr starkes Schwitzen zu reduzieren.
Sind die Symptome aber sehr stark ausgeprägt, können entsprechende Medikamente vom Arzt verschrieben werden. Eine langfristige Therapie kann auch vorbeugend eingesetzt werden, um ein erneutes Aufkommen zu vermeiden. Hierbei entwickelt der behandelnde Arzt die passende medizinische Therapie, welche zur Diagnose eingesetzt wird.
Übrigens, akute Symptome lindern oder die Regeneration des Schweiß-Hautausschlags beschleunigen geht auch mit einer entzündungshemmenden Salbe mit Zinkoxid, wie beispielsweise der ilon Wundpflege-Salbe.
Bei einer Entzündung der Schweißdrüsen durch Schwitzen kann auch eine medizinische Salbe wie die ilon Salbe classic mit einer durchblutungsfördernden und antibakteriellen Wirkung helfen. Hierüber kann möglicher Eiter besser abfließen und Bakterien können sanft bekämpft werden.
Rötungen, Juckreiz, Bläschen, Knoten oder Pickel, was diese Symptome noch bedeuten können? Mehr zu einer möglichen Behandlung, Tipps und Ratgeber erfahren, wer dies möchte, kann in unserem Hautjournal oder auf ilon.de stöbern.
Bildquelle: Cesra Arzneimittel
Artikel entstand in Zusammenarbeit mit unserem Experten:
Wolfram Kurschat
Wolfram Kurschat, geboren 1975, ist professioneller Radsportler, Olympiateilnehmer und approbierter Apotheker.
Im Zuge seiner Karriere als Mountainbikeprofi nahm er 2008 an den olympischen Spielen in Peking teil und erreichte einen 33. Platz. Im Mountainbikeweltcup schaffte er es mehrfach aufs Podest. Bei deutschen Meisterschaften errang er mehrere Meistertitel im Mountainbike. Gleiches gelang ihm im Jahr 2013 auch im Bergzeitfahren auf der Straße.
Parallel zu seiner Sportkarriere absolvierter er ein Pharmazie-Studium in Heidelberg. Nach der Approbation arbeitet er seit vielen Jahren bei einer familiengeführten Apothekenkooperation mit 8 Standorten und 130 Mitarbeitern im Raum Mannheim/Mainz/Wiesbaden.