Hautpflege ist auch immer eine Frage der Hauttypen
Schöne, gesunde Haut möchte jeder Mensch haben. Leider sieht die Realität oft anders aus. Mangelnde oder falsche Pflegeroutinen können die Haut eher belasten und unschöne Irritationen hervorrufen. Entscheidend für die richtige Hautpflege ist auch immer die Frage nach dem Hauttypen.
Die richtige Hautpflege ist auch immer eine Frage der Hauttypen. Einfache Methode zur Bestimmung.
Die richtige Hautpflege ist auch immer eine Frage der Hauttypen. Um den individuellen Hauttypen zu ermitteln sollte die Gesichtshaut mit einer hautneutralen Waschlotion gereinigt werden. Diese sollte keine pflegenden Inhaltsstoffe enthalten und frei von Duftstoffen sein. Im Anschluss sollte auf eine weitere Gesichtspflege oder Make-up verzichtet werden. Nach circa einer Stunde zeigt sich die Haut in ihrer normalen Funktion und der Hauttyp kann wie folgt bestimmt werden.
Welcher Hauttyp? – Charakteristische Merkmale
Grundsätzlich unterscheidet man sechs verschiedene Hauttypen: Normale Haut, trockene Haut, fettige Haut, empfindliche Haut, Mischhaut und reife Haut:
Normale Haut
Die Haut spannt nicht, ist feinporig und geschmeidig. Es ist lediglich eine dem Alter entsprechende Fältchenbildung sichtbar. Das Hautbild wirkt ebenmäßig und die Haut glänzt nicht.
Trockene Haut
Die Haut spannt, ist spröde und matt, kann zusätzlich gerötet sein und jucken. Unter Umständen bilden sich kleine Hautschüppchen, insgesamt wirkt das Hautbild sehr unruhig.
Bei einer trockenen Haut ist meist die natürliche Schutzbarriere gestört. Die Haut weist dadurch einen geringen Lipidgehalt auf oder kann Feuchtigkeit nicht mehr ausreichend binden. Äußere Faktoren wie kalte Witterungsbedingungen oder starke Sonneneinstrahlung können sich zusätzlich negativ auf eine trockene Haut auswirken. Eine entscheidende Rolle spielt zudem das Lebensalter. Mit den Jahren verliert die Haut an Feuchtigkeit und Elastizität.
Fettige Haut
Die Haut zeigt den typischen Glanz aufgrund einer erhöhten Talgproduktion, zudem neigt sie zu großen Poren und der Bildung von Mitessern (Komedonen), Pickeln oder Entzündungen. Die Ursachen öliger Haut können auch hormonelle Veränderungen in Schwangerschaft oder Wechseljahren sein. Die Einnahme der Anti-Baby-Pille oder die Anwendung von falschen Kosmetikprodukten können ebenso Gründe für ein Verstopfen der Poren sein.
Empfindliche Haut
Die Haut ist gerötet, wirkt unruhig und kann jucken. Generell weist sie bei Kontakt mit Duftstoffen oft rote Flecken auf. Ursachen für sensible Haut können ungeeignete Pflegeprodukte oder eine Allergie gegen einen Inhaltsstoff in der Kosmetik sein, aber auch Hauterkrankungen können zugrunde liegen.
Mischhaut
Die Mischhaut zeigt Eigenschaften mehrerer Hauttypen. So sind Wangen und Augenpartie meist trocken, während die sogenannte T-Zone von Kinn, Nase und Stirn eher fettig ist und vergrößerte Poren sowie Hautunreinheiten aufweist. Eine Mischhaut ist bei Menschen im Alter von 15 bis 30 Jahren am häufigsten zu beobachten.
Reife Haut
Dieser Hauttypus tritt in der Regel ab dem 40. Lebensjahr auf. Kennzeichnend sind Spannungsgefühle, trockene Stellen und Fältchen, da die Haut mit zunehmendem Alter an Feuchtigkeit und Elastizität verliert. In Phasen starker Hormonschwankungen können zudem Hautunreinheiten auftreten.
Hautpflege anpassen – unsere Experten-Tipps zur Frage des Hauttyps
Tipps von Experten können die Anpassung der Gesichtspflege auf den individuellen Hauttyp erleichtern und helfen, das Hautbild zu verbessern. So sollten Reinigung und Pflege der Haut stets aufeinander abgestimmt sein und ein Blick auf die Inhaltsstoffe ist ebenso wichtig.
Hautpflege bei normaler Haut
Die Pflege normaler Haut ist recht unkompliziert. Zur Reinigung morgens und abends sind eine Reinigungslotion oder ein Reinigungsgel geeignet. Im Allgemeinen eignen sich für diesen Hauttyp leichte Feuchtigkeitscremes. In Monaten mit Sonneneinstrahlung möglichst mit integriertem UV-Schutz. Sonnenschutzprodukte sollten dabei nicht zu fettreich sein.
Hautpflege bei trockener Haut
Trockene Haut benötigt eine regelmäßige Pflege, um Spannungs- und Trockenheitsgefühle zu lindern und die Haut mit ausreichend Feuchtigkeit und Lipiden zu versorgen. Geeignet sind milde Reinigungsprodukte ohne Duftstoffe oder Alkohol, welche die Haut noch zusätzlich austrocknen können. Zur Pflege empfehlen sich reichhaltige Feuchtigkeitscremes mit einem mittleren Fettgehalt. Wichtig ist bei trockener Haut ein zusätzlicher UV-Schutz, um die Haut selbst bei geringer Sonneneinstrahlung ausreichend zu schützen. Die Pflege richtet sich nach der Jahreszeit: Im Winter sind fetthaltigere Produkte zu empfehlen. Während in Sommermonaten die Versorgung mit mehr Feuchtigkeit wichtig ist.
Hautpflege bei fettiger Haut
Fettige Haut braucht eine besonders gründliche Reinigung, nur so kann eine Verstopfung der Poren und dadurch bedingte Unreinheiten vermieden werden. Zur Reinigung eignen sich milde Produkte und lauwarmes Wasser. Regelmäßige sanfte Peelings sind ebenfalls empfehlenswert, um abgestorbene Hautpartikel und überschüßigen Talg zu entfernen. Alkoholfreie Gesichtswasser können entfettend und mattierend wirken, sollten aber sparsam angewendet werden. Zur Pflege sind leichte, feuchtigkeitsspendende Texturen geeignet, im Sommer mit zusätzlichem UV-Schutz.
Hautpflege bei empfindlicher Haut
Empfindliche Haut sollte schonend gepflegt werden. Pflege- und Reinigungsprodukte sollten frei von Farb-, Duft- und Konservierungsstoffen sein und keinen Alkohol enthalten. Sinnvoll sind auf den Hauttyp abgestimmte Pflegeprodukte, die der Haut zusätzlich Feuchtigkeit spenden. Menschen mit empfindlicher Haut reagieren oftmals stark auf äußere Einflüsse und extreme Witterungsbedingungen, daher sollte die Pflege der Jahreszeit entsprechend angepasst werden.
Hautpflege bei Mischhaut
Für die Pflege von Mischhaut empfiehlt es sich, unterschiedliche Pflegeprodukte anzuwenden. Trockene Hautbereiche sollten mit feuchtigkeitsspendenden und gleichzeitig fetthaltigen Produkten gepflegt werden, für fettige Hautbereiche sind leichtere Cremes mit hohem Feuchtigkeitsgehalt geeignet. Zur täglichen Reinigung empfiehlt sich ein mildes Präparat, welches dem pH-Wert der Haut entspricht und die Haut nicht belastet, und gleichzeitig die Talgproduktion nicht stimuliert.
Hautpflege bei reifer Haut
Zur Pflege reifer Haut empfehlen sich reichhaltige Produkte, die die Haut mit Feuchtigkeit und Fett versorgen. Zur Stärkung des Bindegewebes in tieferen Hautschichten können Produkte mit Hyaluronsäure zur Anwendung kommen. In den Sommermonaten ist auf einen ausreichenden UV-Schutz zu achten.
Die richtige Hautpflege und gesunder Lebensstil. Gut für die Haut.
Problemhaut kann durch zahlreiche individuelle Faktoren begünstigt werden, Ursachen können dabei auch Allergien oder andere Vor-Erkrankungen sein. Zur Abklärung empfiehlt sich immer der Rat eines Experten. Nicht selten werden Hautreizungen oder Irritationen durch einen ungesunden Lebensstil verursacht. Faktoren wie zu wenig Schlaf, Stress, Alkohol und Rauchen können der Haut nachhaltig schaden.
Wichtig ist auch auf eine ausgewogene Ernährung mit viel frischen und vitaminreichen Lebensmitteln zu achten. Stark zucker- und fetthaltige Speisen sollten eher vermieden werden. Zudem ist eine ausreichende Feuchtigkeitszufuhr essenziell. So empfehlen Experten täglich mindestens 1,5 Liter Mineralwasser oder ungesüßte Früchte- und Kräutertees zu trinken. Dazu regelmäßige Bewegung an der frischen Luft, ist ebenso wichtig.
Die richtige Hautpflege ist auch immer eine Frage der Hauttypen. Weitere Themen hierzu zum Nachlesen und weitere Informationen gibt es auch hier zum Thema trockener und empfindlicher Haut.
Artikel entstand in Zusammenarbeit mit unserem Experten:
Prof. Dr. med. Kristian Reich
geboren 1965, ist studierter Germanist, Philosoph und Humanmediziner. Sein Studium absolvierte er in Freiburg und München. Im Anschluss folgte die klinische und immunologische Ausbildung an den Universitätskliniken in München, Bern, London, Tübingen und Göttingen sowie bei Auslandsaufenthalten in Los Angeles und Boston.
In der Folge promovierte er in München, absolvierte seine Facharztprüfung in Göttingen und habilitierte auf dem Gebiet der Immundermatologie. Seine Forschung und Lehre fokussiert sich insbesondere auf die Bereich Immunologie, Allergologie und Onkologie. Im Jahr 2003 erhielt Prof. Reich für seine Forschung den Herbert-Herxheimer-Forschungs
Heute praktiziert er am Dermatologikum Berlin mit den Schwerpunkten Allgemeine Dermatologie, Schuppenflechte, Autoimmunerkrankungen, Neurodermitis und Allergologie und ist als international anerkannter Dermatologe Mitglied und Beirat in einer Vielzahl von nationalen und internationalen Gremien in den Bereichen Dermatologie und Immunologie.