Empfindliche, gereizte Haut – Ursachen und was dabei hilft
Pickelchen, Schuppen oder Rötungen sind nur einige der möglichen Anzeichen der Haut auf äußere Einflüsse. Wie stark diese Reaktionen sich zeigen, ist abhängig vom Hauttyp und von der Art der Einflussfaktoren. Klar ist wohl, Hautreizungen sind für jeden unangenehm.
Empfindliche, gereizte Haut braucht dann besondere Aufmerksamkeit. Was die Ursachen sind und was dabei hilft, mehr dazu in den folgenden Abschnitten: Empfindliche, gereizte Haut – Ursachen und was dabei hilft.
Empfindliche, gereizte Haut, dies sind die Ursachen
Eine gesunde Haut kann normalerweise äußere sowie innere Einflüsse natürlich abwehren. Ist die Hautbarriere aber gestört, reagiert unsere Haut oftmals mit Überempfindlichkeiten. Und wenn die Haut erst einmal aus der Balance ist, braucht diese Unterstützung zur Regeneration. Insbesondere ältere Haut ist in dem Fall auf Hilfe angewiesen. Denn Kollagenbildung, Regenerationsfähigkeit und auch die Versorgung mit Feuchtigkeit bzw. Speicherfähigkeit der Haut nimmt mit dem Alter ab. In dem Fall sollte aber möglichst richtig darauf reagiert werden. Dabei gilt es zunächst, herauszufinden, was die Ursachen sein können, um entsprechende Maßnahmen ergreifen zu können:
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Falsche Kosmetik und Pflege
In vielen Fällen ist die Pflege ein Grund für derartige Hautreaktionen. Das Produktangebot ist heutzutage unglaublich vielfältig. Die Art und Anzahl der Inhaltsstoffe ist kaum zu überblicken. Wenn die Haut sensibel reagiert, ist dann aber nicht zwangsläufig ein vermehrter Einsatz von Pflege die Lösung. Noch mehr reinigen, peelen oder cremen ist dann genau das Falsche. Denn nicht selten reagiert die Haut sensibel auf die Inhaltsstoffe der verwendeten Produkte. Vielmehr tut es der Haut gut, sie nicht unnötig zu belasten. Die Anzahl der Produkte sind daher so gering wie möglich zu halten.
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Reibung
Ob ein Peeling oder eine Gesichtsbürste zur Entfernung von abgestorbenen Hautschüppchen, das Handtuch nach der Dusche bzw. nach der Reinigung der Haut im Gesicht oder auch die Kleidung, welches an der Haut reibt. Wenn die Haut schon gereizt und sensibel ist, dann bedeutet diese Art von Reibung nur noch weitere Strapazen für die Haut. Gerade Peelings oder Gesichtsbürsten befreien zwar von Hautschüppchen, Make-Up oder Feinstaub, können aber auch die oberste Schutzschicht der Haut angreifen und sie damit durchlässig für Keime oder Bakterien machen. Die Reaktion der Haut lässt dann meist auch nicht lang auf sich warten: eine Anregung der Talgproduktion. Weitere Reizungen und Entzündungen können die Folge sein. Bei Wiederholungen wird die bereits gereizte und sensible Haut und deren natürliche Abwehr dann noch weiter gestört; sozusagen ein Teufelskreis.
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UV-Strahlung
Grundsätzlich ist das Sonnenlicht nicht schädlich. Im Gegenteil, denn die Bildung für das lebenswichtige Vitamin D wird durch Sonnenstrahlung im Körper angeregt. Gerade zu Jahreszeiten mit wenig Sonnenlicht kann es zu einem Mangel des Vitamins kommen, dies zeigt wie wichtig die Sonne für uns ist. Ist unsere Haut der Sonnenstrahlung bzw. der UV-Strahlung aber zu lang und ohne Schutz ausgesetzt, können Reizungen der Haut, wie z.B. Rötungen oder sogar Entzündungen, die Folge sein. Hellhäutige Menschen sind hiervon zumeist öfter betroffen. Denn der Hauttyp ist mit entscheidend für die Schutzbedürftigkeit der Haut.
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Stress
Mittlerweile ist es kein Geheimnis mehr, dass Stress die Hautgesundheit beeinflussen kann. Wie die Haut aussieht, sich anfühlt oder auf äußere Einflüsse reagiert, kann von Stressfaktoren beeinflusst sein. Ob von Stress als Reaktion der Haut auf zu viele oder falsche Inhaltsstoffe oder Stress der Betroffenen durch Arbeit, Familie, oder ähnlichem. Dabei reagiert jeder Mensch anders auf Stress bzw. die Reaktionen der Haut sind dabei ebenfalls individuell. Wer generell zu trockener Haut neigt, kann als Reaktion auf Stress auch schneller zu gereizter Haut oder sogar zu Erkrankungen wie Neurodermitis neigen.
Bei fettiger Haut werden hingegen oftmals Anzeichen weiterer Hautunreinheiten oder Akne sichtbar. Ursache ist hierbei oftmals die vermehrte Ausschüttung von Adrenalin. Der innere Abwehrmechanismus wird folglich angekurbelt und Entzündungsprozesse ausgelöst. Zum Ausgleich wird das Stresshormons Cortisol ausgeschüttet. Wenn diese Hormonproduktion durch andauernden Stress stetig hoch bleibt, hat dies weitreichende Folgen, für Körper und Haut.
Empfindliche, gereizte Haut, Tipps für eine gesunde Haut
Machen sich die ersten Warnsignale auf der Haut bemerkbar, sollte direkt darauf reagiert werden. Anbei kurz zusammengefasst, unsere Tipps zur Unterstützung einer gesunden Haut:
- Bei der Pflege sollte immer die richtige Hautpflege eingesetzt werden. Richtig heißt in dem Fall, dass diese die Schutz- und Abwehrfunktion der Haut unterstützt und nicht zusätzlich belastet. Bei empfindlicher und gereizter Haut gilt immer die Menge der Hautpflege so gering wie möglich zu halten. Folglich eine Pflegeroutine aus Reinigung und Pflege mit wenigen Produkten und so wenig Make-Up am Tag wie möglich. Natürlich wird am Abend immer Make-Up, Bakterien und eben der weitere Schmutz vom Tag entfernt. Da bedarf es einer umfassenderen Pflege-Routine, aber auch diese sollte immer in Maßen stattfinden.
- Dies beginnt eben schon bei der Reinigung. Hier sollte eine der Haut im pH-Wert ähnliche Reinigung gewählt werden. Schonend und sanft mit Wasser gereinigt, kann anschließend eine den Hautbedürfnissen entsprechende Hautpflege verwendet werden. Im Vordergrund steht bei der Produktauswahl immer der Schutz bzw. die Regeneration der natürlichen Hautbarriere. Am Morgen reicht es oftmals die Haut nur mit Wasser zu reinigen. Eine Creme mit hautverträglichen Inhaltsstoffen und Sonnenschutz reicht dann für den Tag. Produkte, welche Feuchtigkeit spenden und mit essentiellen Hautvitaminen wie Vitamin A und Vitamin E angereichert sind, sind dabei zu empfehlen.
- Je nach Jahreszeit können sich die Bedürfnisse der Haut verändern, so ist oftmals eine fetthaltigere Creme im Winter sinnvoll, hingegen sonst der Haut ausreichend Feuchtigkeit zugeführt werden sollte. Feuchtigkeit ist generell wichtig für die Haut und ist auch bei Hautproblemen nicht zu vernachlässigen. Sonst können erste kleine Falten sichtbar werden. Oftmals macht es Sinn, die Ursachen mit einem Experten herauszufinden, um der Haut die richtige Behandlung zukommen zu lassen.
- Reibung lässt sich ganz einfach und unkompliziert verringern, so z.B. durch ein Verzicht auf Peelings. Ein Handtuch nach der täglichen Reinigung im Gesicht ist einem mechanischen Peeling sehr ähnlich. Um auch hier eine weitere Reibung zu vermeiden, die Haut nicht trocken rubbeln, sondern eher tupfen. Zudem gilt bei empfindlicher Haut immer weiche Handtücher und Kleidung zu tragen, so kann die Haut sich von den Strapazen auch einmal erholen.
- Hautreizungen an Körper oder im Gesicht können auch durch zuviel Sonnengenuss entstehen. Dann ist Kratzen und zuviel Pflege unbedingt zu vermeiden, um diese nicht noch weiter zu verstärken. Eher gilt es die Haut zunächst von Chlor oder Salz zu befreien und anschließend zu kühlen. Eine ausreichende Versorgung mit Feuchtigkeit ist dann essentiell, um die Haut in der Regeneration zu unterstützen. Gerade gereizte und empfindliche Haut braucht einen besonderen Schutz. Ein hoher UV-A und UV-B-Filter bei der Produktauswahl kann helfen, optimalerweise frei von Duft- und Konservierungsstoffen.
- Bei erhöhtem Stressaufkommen hilft es die Lebensumstände genauer zu analysieren und lösungsorientierte Schritte einzuleiten. Massagen oder Entspannungsübungen können schon eine erste Abhilfe schaffen. Durch eine reduzierte Hormonausschüttung kann auch die Haut „entspannen“. Körper und Geist erhalten die nötige Ruhe. Schwerwiegendere Symptome der bereits gereizten Haut reduzieren sich.
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Artikel entstand in Zusammenarbeit mit unserem Experten:
Wolfram Kurschat
Wolfram Kurschat, geboren 1975, ist professioneller Radsportler, Olympiateilnehmer und approbierter Apotheker.
Im Zuge seiner Karriere als Mountainbikeprofi nahm er 2008 an den olympischen Spielen in Peking teil und erreichte einen 33. Platz. Im Mountainbikeweltcup schaffte er es mehrfach aufs Podest. Bei deutschen Meisterschaften errang er mehrere Meistertitel im Mountainbike. Gleiches gelang ihm im Jahr 2013 auch im Bergzeitfahren auf der Straße.
Parallel zu seiner Sportkarriere absolvierter er ein Pharmazie-Studium in Heidelberg. Nach der Approbation arbeitet er seit vielen Jahren bei einer familiengeführten Apothekenkooperation mit 8 Standorten und 130 Mitarbeitern im Raum Mannheim/Mainz/Wiesbaden.