Wie unterscheiden sich
Haarbalgentzündung und Furunkel?

Haarbalgentzündung und Furunkel können leicht nach einer Rasur im Gesicht oder Intimbereich auftreten. Auch am Gesäß oder Oberschenkel kommen sie vor. Eine Haarbalgentzündung, im Rahmen der ärztlichen Diagnose auch Follikelentzündung oder Follikulitis genannt, entwickelt sich oft nur im oberen Teil des Haarbalgs (Follikel). Meistens verschwindet die Haarbalgentzündung nach einiger Zeit wieder von alleine.

Jeder Haarfollikel setzt sich aus Talgdrüsen, der Haarwurzel, dem Haarmuskel, der Haarzwiebel und Haarpapille zusammen. In den Drüsen wird Talg produziert und über die Haarbalgmuskeln und Poren nach außen transportiert. Ist die Pore verstopft, kommt es zu einer Talgansammlung entlang des Haarbalgs. Ein optimaler Nährboden für Bakterien und für eine Entzündung des Haarbalgs.

Bleibt die noch oberflächliche Haarbalgentzündung unbehandelt und kann der Eiter nach außen nicht abfließen, kommt es nicht selten zur Bildung von Furunkeln. Die Entzündung sitzt dann deutlich tiefer. Um ein einziges Haar hat sich eine pralle, gerötete und schmerzende Hauterhöhung gebildet. Durch absterbendes Gewebe sammelt sich bei einem Furunkel an der Haarwurzel Eiter. Ein Furunkel kann bis zu einer Größe von zwei Zentimetern anwachsen.

Durch die Eiterbildung ist die Haut über dem Furunkel gespannt und besitzt eine weiß-gelbliche Verkrustung. In der Mitte ist ein Eiterpfropf zu erkennen. Greift die Follikulitis auf umliegendes Gewebe über, können benachbarte Haarbälge durch die Krankheitserreger infiziert werden. Nachdem Abklingen der Entzündung bleibt häufig eine unschöne Narbe, da das beschädigte Hautgewebe etwas eingesunken ist. Umso wichtiger ist eine rechtzeitige Therapie.

Warum entzündet sich ein Haarbalg?

Ohne Follikel gäbe es keine Haare am Körper. Weder auf dem Kopf, noch in Form eines Barts oder unter den Achseln. Jeder Mensch besitzt über 5 Millionen Haarfollikel am ganzen Körper. In ihnen wird die Lebensgrundlage für Haare schon in der Schwangerschaft angelegt. Haarbalgentzündungen sind an jeder behaarten Körperstelle möglich, kommen aber öfters an stark behaarten Stellen vor, wie z. B. der Kopfhaut oder bei Männern an der Brust.

Aus jedem einzelnen Follikel sprießt ein mehr oder weniger sichtbares Haar. Jedes Haar reagiert sensibel auf Veränderungen und Bewegungen. Durch den Haarbalg sind die Haare in der Haut verankert und können nicht so einfach rausfallen. Die sackförmige Hauteinstülpung des Follikels reicht bis zur Haarwurzel und versorgt diese über das Blut mit allen wichtigen Nährstoffen.

Wird das Haar ganz oder teilweise, z.B. durch Epilieren oder Waxing, aus der Haut gerissen, können Bakterien entlang des Haarfollikels in die Haut eindringen und sich dort ansiedeln. Mangelnde Hygiene und Pflege nach der Rasur, das Tragen von nicht atmungsaktiver, enger Unterwäsche und Übergewicht erhöhen das Risiko einer Hautbalgentzündung.

Wann wird eine Haarbalgentzündung oder ein Furunkel gefährlich?

Die Folgen einer Haarbalgentzündung sind in der Regel nicht sehr gravierend. Die Hautentzündung lässt sich gut selbst, z.B. mit einer sogenannten Zugsalbe, in einem frühen Stadium behandeln. Dann ist eine ärztliche Behandlung nur noch selten erforderlich.

Breitet sich die Haarbalgentzündung jedoch unbehandelt im umliegenden Hautgewebe aus, entsteht daraus häufig ein Furunkel. Es kommt zu Spannungsgefühlen in der Haut und je nach Ausprägung des Furunkels zu einem Druckschmerz bei Bewegung oder Reibung durch eng anliegende Kleidung. Dies kann den Alltag der Betroffenen unter Umständen beeinträchtigen.

Werden weitere Symptome bemerkt, wie z.B. Schüttelfrost, Fieber oder Abgeschlagenheit, sollte auf jeden Fall ein Termin bei einer Ärztin oder Arzt vereinbart werden. Gerade bei einem Furunkel im Gesicht ist eine ärztliche Behandlung wichtig, um weitere gesundheitliche Schäden zu vermeiden.

Einen guten Schutz vor einer Haarbalgentzündung bietet Pflege und Hygiene bei der Rasur. Auch eine sanfte Reinigung ist wichtig. Außerdem ist das Abrasieren von Haaren dem Waxing und Epilieren vorzuziehen, um kleine Wunden in der Haut zu verhindern.

Ursache von einer Haarbalgentzündung sind Staphylokokken-Bakterien bzw. Staphylococcus aureus, die häufig über eine Schmierinfektion übertragen werden. Das A und O ist demnach sorgfältiges Händewaschen, sowie der regelmäßige Austausch von Handtüchern oder Bettwäsche. Auch sollte die Unterwäsche bei einer Neigung zu Haarbalgentzündungen und Furunkeln besser bei hohen Temperaturen gewaschen werden, um alle Keime abzutöten.

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Zu Risiken und Nebenwirkungen lesen Sie die Packungsbeilage und fragen Sie Ihre Ärztin, Ihren Arzt oder in Ihrer Apotheke.


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*Bei länger anhaltenden Krankheitssymptomen, Verschlimmerung der Beschwerden oder möglichen Nebenwirkungen ist ein Arzt oder Apotheker zu konsultieren.