Was genau sind Schweißdrüsen?
Welche Aufgaben erfüllen sie?
Ist die Schweißbildung gestört, hat dies auch Einfluss auf die Lebensqualität und Gesundheit. Zwischen zwei und vier Millionen Schweißdrüsen insgesamt sitzen auf der Oberfläche des gesamten Körpers, welche ein zunächst geruchloses, wässriges Sekret abgeben: Schweiß. Dieser besteht zum größten Anteil aus Natriumchlorid und prägt den individuellen Eigengeruch von Menschen. Schweißdrüsen bestehen aus einem Drüsenazinus und Ausführungsgang, der zur Hautoberfläche führt.
Als Drüsen werden Organe oder auch einzelne Zellen (z.B. Becherzellen) bezeichnet, welche spezifische Substanzen synthetisieren und sezernieren. Je nach Körperregion ist die Anzahl der Schweißdrüsen unterschiedlich hoch. Die Dichte der Schweißdrüsen ist an den Handinnenflächen, der Fußsohle, in den Achselhöhlen, Ellenbogen und auf der Stirn höher als anderen Stellen. An den Oberschenkeln sind zum Beispiel kaum welche vorhanden. Generell besitzen Frauen weniger Schweißdrüsen als Männer. Gesteuert werden die Drüsen durch körpereigene Hormone.
Die Medizin unterteilt zwei Arten von Schweißdrüsen: Die sogenannten ekkrinen Schweißdrüsen und apokrinen Drüsen. Die ekkrinen Drüsen (auch merokrine Schweißdrüsen genannt) sitzen in der Lederhaut und sind über den gesamten Körper verteilt. Ihre Größe beträgt ca. 0,4 mm.
Apokrine Schweißdrüsen sind deutlich größer und mit den Haarfollikeln verbunden. Sie kommen in den Achselhöhlen, am Warzenhof der Brustwarzen, im Intimbereich und Gehörgang vor. Apokrine Schweißdrüsen befinden sich in der Unterhaut. Sie werden auch als Duftdrüsen bezeichnet. Verschiedene Reize lösen die Produktion eines trüben, fetthaltigen Sekrets aus. Das Sekret, dass sie absondern, ist eher zähflüssig und im Gegensatz zum Schweiß der ekkrinen Schweißdrüsen alkalisch. Dieser aus apokrinen Drüsen stammende Schweiß wird durch Bakterien auf der Haut in Fettsäuren und Amine verstoffwechselt. Dieser Prozess ist auch für den oftmals als unangenehm wahrgenommene Körpergeruch verantwortlich, der typische „Schweißgeruch“, der je nach Ausprägung mal eher säuerlich oder ranzig riecht.
Schweiß hat die Aufgabe den menschlichen Körper bzw. die Hautoberfläche nach Erhitzung wieder abzukühlen. Demnach spielen die winzigen Drüsen eine wichtige Rolle für die lebensnotwendige Temperaturregulation im Organismus. Manchmal kann die Schweißdrüsenproduktion durch ein Hormonungleichwicht oder andere Faktoren gestört sein.
Die Drüsen bilden dann zu viel oder kaum Schweiß an einzelnen Körperregionen. Viele Menschen leiden an übermäßigem Schwitzen (Hyperhidrose). Während der Pubertät und im Teenageralter kommt es durch den Anstieg der Sexualhormone und einer erhöhten Talgdrüsenproduktion oft zu einem starken Körpergeruch.
Diese Aufgaben haben Schweißdrüsen:
Schweiß bildet sich nicht nur aufgrund sommerlicher Temperaturen. Auch Stress oder emotionale Erregung regen Schweißdrüsen an, die dann vermehrt das wässrige Sekret absondern bzw. zu starkem Schwitzen führen.
Übermäßiges Schwitzen kann ebenfalls im Zusammenhang mit einer Diabetes Erkrankung auftreten (Unterzuckerung) oder auf eine Überfunktion der Schilddrüse hinweisen. Die Einnahme von Medikamenten kann ebenfalls Einfluss auf die Schweißbildung haben.
Generell wird dabei eine natürliche Regulation der Schweißabgabe empfohlen, z.B. durch eine ausgewogene Ernährung, regelmäßige Saunagänge und Sport. Denn auch scharfes Essen kann die Bildung von Schweiß verstärken. Bei Unklarheiten sind ein Arzt oder Apotheker aufzusuchen.