Warzen:
Hautwucherungen durch virale Infektionen

Bei Warzen handelt es sich um gutartige Hautwucherungen, die in verschiedenen Formen und an unterschiedlichen Stellen des Körpers auftreten können. Verursacht werden die Wucherungen der obersten Hautschicht in den meisten Fällen durch eine Infektion mit Humanen Papillomviren (HPV). Warzen sind selten gefährlich, können aber sehr unangenehme Symptome und starke Schmerzen hervorrufen. Zudem besteht eine hohe Ansteckungsgefahr.

Warzen behandeln

Viruswarzen.
Ursachen und Risikofaktoren.

Die meisten Warzen werden durch Humane Papillomviren (HPV) hervorgerufen. Es gibt rund hundert HPV-Untertypen, die unterschiedliche Warzen verursachen können. Gelangt der Krankheitserreger auf die Haut, kann er durch kleinste Risse und Verletzungen in Hautzellen eindringen und sich dort ungestört vermehren.

Jedoch ist nicht jeder, der sich mit dem Virus infiziert hat, anschließend von den lästigen Wucherungen der obersten Hautschicht betroffen. Ein erhöhtes Risiko tragen Kinder und Jugendliche in sich, deren Immunsystem noch nicht voll entwickelt ist und den Virus deshalb nicht abwehren kann. Schätzungen zufolge betrifft das jedes dritte Kind zwischen vier und 12 Jahren.

Zudem begünstigen weitere Faktoren das Auftreten von Warzen bei Kindern und Erwachsenen:

  • Verstärktes Schwitzen (Hyperhidrose) und starker Fußschweiß
  • Atopische Erkrankungen wie z.B. Neurodermitis
  • Diabetes
  • Geschwächtes Immunsystem nach schweren Erkrankungen
  • Seelische Konflikte und Stress
  • Rauchen

Besonders häufig infizieren sich auch Personen, die oft beim Sport und im Schwimmbad Gemeinschaftsduschen benutzen oder beruflich in der Fleischverarbeitung beschäftigt sind.

Verschiedene Warzen-Typen.
Unterschiedliche Symptome.

Je nach dem, welcher Virustyp die Infektion verursacht und in welcher Körperregion er sich ansiedelt, entwickeln sich unterschiedliche Arten von Warzen auf der Haut.

Gemeine Warzen.
Verrucae vulgares.

Die sogenannten Gewöhnlichen Warzen, auch Stachelwarzen genannt, sind die häufigste Form von Viruswarzen. Die stecknadelkopf- bis erbsengroßen Wucherungen sind meist schuppig und rau. Im Laufe der Zeit nehmen sie eine schmutzig-gelbe Färbung ein. Betroffene fühlen sich deshalb oft an einen Blumenkohl erinnert. Die Warzen können sich überall am Körper bilden, am häufigsten treten sie in größerer Anzahl an Händen und Füßen sowie am Finger unter der Nagelplatte auf. Gemeine Warzen verursachen in der Regel weder Juckreiz noch Schmerzen. Sie sind zwar unschön, heilen aber von alleine ab und müssen nicht zwingend behandelt werden.

Pinselwarzen.
Verrucae filiformes.

Bei Pinselwarzen handelt es sich um eine Sonderform der Gemeinen Warzen, die durch einen langen pinselartigen Stiel gekennzeichnet sind. Sie treten meist bei älteren Menschen an Hals oder Nase, Lippen und Augenlid auf. Gelegentlich gehen Pinselwarzen mit einem Juckreiz einher. In erster Linie werden sie jedoch als optisch störend wahrgenommen und deshalb vom Arzt entfernt.

Dornwarzen.
Verrucae plantares.

Bei Dornwarzen bilden sich keine erhabenen Wucherungen, sie wachsen stattdessen nach innen. Im Allgemeinen treten sie an der Fußsohle auf. Durch das Körpergewicht werden die Warzen beim Stehen und Laufen in die Unterhaut gedrückt, was sehr schmerzhaft sein kann. Die meisten Betroffenen infizieren sich mit Dornwarzen beim Barfußlaufen in Schwimmbad, Turnhalle oder in Gemeinschaftsduschen.

Zu den Verrucae plantares zählen zudem die Mosaikwarzen. Im Gegensatz zu Dornwarzen verursachen sie keine oder kaum Beschwerden. Die stecknadelkopf-großen Wucherungen sitzen unter den Zehen oder am Fußballen, häufig treten sie auch großflächig auf der kompletten Fußsohle auf.

Flachwarzen.
Verrucae planae juveniles.

Flach- oder Planwarzen sind nur wenig erhaben und manchmal leicht bräunlich. Sie treten bevorzugt an Stirn und Wangen, manchmal auch an Händen und Unterarmen auf. Den Beinamen juveniles tragen Flachwarzen, weil besonders häufig Kinder und Jugendliche betroffen sind. Kratzen sie die Warzen auf, werden die Viren mit den Fingernägeln verteilt und es bilden sich neue Planwarzen. Die Wucherungen sind harmlos und verschwinden von selbst.

Dellwarzen.
Mollusca contagiosa.

Dellwarzen werden nicht von Humanen Papillomviren ausgelöst, sondern vom Molluscum Contagiosum Virus. Die Hautknötchen sind harmlos und befallen entweder ein bis zwei Hautstellen in Gruppen oder verteilen sich in lockerer Form über den gesamten Körper. Bei Erwachsenen treten Dellwarzen in der Regel in der Genitalregion auf, bei Kindern auch an Gesicht und Hals oder unter den Achseln.

Dellwarzen erkennt man an der glatten, glänzenden Oberfläche. Die Papeln sind weiß oder transparent und enthalten ein infektiöses Sekret. Kommt man damit in Kontakt, kann man sich leicht anstecken. Besonders wenn die Haut – beispielsweise beim Besuch von Schwimmbad und Sauna – aufgeweicht ist, können die Viren leicht eindringen. Das gilt auch bei Pilzinfektionen der Haut oder bei offenen Wunden.

Warzen vorbeugen.
Ansteckung vermeiden.

Warzen sind virale Hautinfektionen und sehr ansteckend. Um zu vermeiden, dass sich andere Personen mit dem Virus infizieren, empfehlen sich folgende Maßnahmen:

  • Handtücher, Waschlappen, Schuhe, Socken und sonstige Textilien und Gegenstände zur Körper- und Schönheitspflege nicht mit Anderen teilen.
  • Textilien, die mit den Warzen in Berührung kommen, bei mindestens 60 Grad in der Maschine waschen.
  • In Schwimmbad, Sauna, Umkleidekabine und Gemeinschaftsdusche nicht barfuß laufen.
  • Beim Schwimmen Warzen mit einem wasserfesten Pflaster bedecken.
  • Warzen nicht anfassen.

Damit sich die Wucherungen auf der eigenen Haut nicht weiter ausbreiten können, sollte man nicht daran kratzen und sich nach jeder Berührung der Warze gründlich die Hände waschen. Bei Warzen an den Füßen ist es ratsam die Socken mindestens täglich zu wechseln und die Füße möglichst trocken zu halten.

Was hilft?
Warzen behandeln.

¹Warzen lassen sich in den meisten Fällen durch die Anwendung spezieller Lösungen, Cremes und Pflaster oder durch Vereisen behandeln.

Gemeine und plane Warzen sowie einzelne Dornwarzen lassen sich mit Arzneimitteln auf der Basis von Salicylsäure oder Milchsäure therapieren. Die Lösung oder Creme wird über den Zeitraum einiger Wochen mehrmals täglich auf die Warze aufgetragen, um die Hornschicht allmählich aufzulösen, ein entsprechendes Pflaster verbleibt mehrere Tage auf der Haut. Die Mittel sind meist rezeptfrei in der Apotheke erhältlich, vor der ersten Anwendung sollte man die Packungsbeilage ausführlich studieren.

Zur Pflege und dem Schutz warzenempfindlicher Haut haben sich zudem Cremes mit dem Mikroalgen-Aktivstoff Spiralin® bewährt. Der in einem aufwändigen Verfahren aus Mikroalgen der Gattung Spirulina Platensis extrahierte und aufbereitete Inhaltsstoff in entsprechenden Formulierungen verfügt über eine ausgeprägte Hemmwirkung gegen hautschädigende Viren.¹ Cremes mit dem Mikroalgen-Aktivstoff Spiralin® können mit herkömmlichen Methoden der Warzenbehandlung kombiniert werden.

1 Prof. Dr. Kristian Reich: Kosmetische Medizin, 32 Jahrgang, 2011, Ausgabe 2.11

Eine Vereisung, bei der flüssiger Stickstoff aufgetragen wird, wird grundsätzlich vom Arzt vorgenommen. Durch die Verdunstung entsteht extreme Kälte, die die Zellen in der obersten Hautschicht zerstört. Die Kryotherapie wird mehrmals wiederholt, zwischen den Behandlungen muss mindestens eine Woche liegen.

Mittlerweile sind in Apotheken auch rezeptfreie Vereisungsstifte zur Selbstbehandlung erhältlich. Deren Wirksamkeit ist jedoch bisher wissenschaftlich nicht nachgewiesen. Zudem ist das Vereisen nicht für alle Betroffenen geeignet und sollte nicht ohne Rücksprache mit dem Arzt erfolgen.

Sie fragen.
Experten antworten.

Kann man sich zur Vorbeugung gegen Humane Papillomviren impfen lassen?

Eine Impfung kann vor der Infektion mit bestimmten HPV-Typen schützen. Je nach Impfstoff wird damit nicht nur das Risiko für Gebärmutterhalskrebs und andere Krebserkrankungen im Genitalbereich gesenkt, sondern auch Feigwarzen vorgebeugt. Anderen Warzenarten wie Gemeinen Warzen, Planwarzen oder Dornwarzen an den Fußsohlen, die von Humanen Papillomviren verursacht werden, lässt sich mit der Impfung jedoch nicht vorbeugen.

Ist die Vereisung mit Stickstoff sehr schmerzhaft?

Die Behandlung mit flüssigem Stickstoff kann einen kurzen stechenden Schmerz auslösen, anschließend kann die Haut gerötet sein oder es bildet sich eine Blase. In Einzelfällen kann eine kleine Narbe entstehen, die jedoch meist nach einiger Zeit kaum mehr sichtbar ist.

Verschwinden Warzen nach einer Behandlung mit Salicylsäure für immer?

Eine Behandlung mit speziellen Arzneimitteln, die Salicylsäure zum Aufweichen der verhornten Hautschichten enthalten, gilt zwar als wirksame Therapie zur Entfernung verschiedener Warzenarten, es können jedoch Viren zurückbleiben und sich deshalb erneut Warzen bilden. Welche Behandlungsmethode in Ihrem persönlichen Fall geeignet ist, können Sie mit Ihrem Hautarzt abklären.

Warum bekomme ich seit meinem 60. Lebensjahr immer mehr Warzen im Gesicht?

Es kann sich dabei um eine seborrhoische Keratose, auch Alterswarzen oder senile Warzen genannt, handeln. Diese Form der Warzen wird nicht von Viren verursacht und ist nicht ansteckend. Ihren Namen haben die Hautknötchen, weil sie vor allem im höheren Lebensalter auftreten. Um etwaige ernsthafte Hauterkrankungen auszuschließen, sollten Sie möglichst bald Ihren Hautarzt konsultieren und die Hautveränderungen untersuchen lassen.

Artikel entstand in Zusammenarbeit mit unserem Experten:

Patrick Günther
Unternehmer und Apotheker | Website | Weitere Beiträge

Patrick Günther, geboren 1971, ist approbierter Apotheker und langjähriger Unternehmer.

Er absolvierte sein Pharmazie-Studium in Hamburg und arbeitete nach der Approbation einige Jahre im Marketing und Vertrieb in der Pharmaindustrie. Im Jahr 2003 übernahm er – Ocean Pharma - das 1978 in Reinbek bei Hamburg von seinem Vater gegründete Unternehmen.

In den letzten 20 Jahren war er der Vater der Entwicklung des Mikro-Algenaktivstoffs Spiralin® und einer Vielzahl von medizinischen Kosmetika und Fußpflege-Produkte auf Basis von Spiralin®.